Heutzutage denken viele Kletterer, die unsere schönen Allgäuer Klettergebiete besuchen, offensichtlich immer wieder, dass die Kletterrouten entweder von den Gemeinden oder vom Alpenverein eingerichtet wurden.
Daher möchten wir an dieser Stelle einmal ganz klar betonen: DEM IST NICHT SO!
Alle Routen wurden von wenigen Enthusiasten in privater Arbeit eingerichtet, das Hakenmaterial dafür privat finanziert. Damit man sich in etwa ein Bild machen kann, was hier von wenigen Kletterern privat geleistet wird: im Schnitt kostet das Material für das Einrichten einer Route ca. 100 €; wenn man die Arbeitszeit dieser fleißigen Erschließer rechnet, geht dies in die Millionen Euro, die diese Enthusiasten der Region und der Kletterergemeinschaft bereits „gespendet“ haben.
Oft sind es genau die selben Akteure, die auch uralte Routen wieder modernisieren und mit gutem neuen Hakenmaterial ausstatten, oft auch mit eigenen Mitteln finanziert.
Ebenfalls für die Instandhaltung, sprich die Sanierung alter Routen oder den Tausch von verschlissenen Umlenkungen, setzt sich die „IG Klettern und Bergsport Allgäu“ intensiv ein und stellt in der Regel das Material dafür zur Verfügung. Die Sanierung selbst wird meist wieder von genau den vorher genannten Erschließern geleistet.
Aus gegebenem Anlass ist es daher für die derzeitigen 3 Haupterschließer des Oberallgäus Thomas Adler, Herbert „Happy“ Hanser und Harald Röker ein Herzenswunsch, dass möglichst viele Kletterer, die in der Region unterwegs sind, der „IG Klettern und Bergsport Allgäu“ (externer Link) beitreten, um damit einen kleinen Beitrag zum Erhalt unserer Routenvielfalt zu leisten und die Kletterergemeinschaft der Region zu stärken. Denn Präsenz durch Mitgliedschaft ist Stärke!
Hier gehts direkt zum --> Mitgliedsantrag (externer Link)
Thomas hat in den letzten Jahren im Oberallgäu, vornehmlich in der Region um Bad Hindelang, viele schöne und gut gesicherte Routen für die Allgemeinheit erschlossen.
Thomas geht es nicht darum, für sich selbst irgendwelche "Testpieces" einzubohren, sondern er möchte Gebiete erschließen, in denen alle ihre Freude am Klettern haben.
Daher darf man sich über rund 60 hervorragend gesicherte Routen in den unteren und mittleren Graden freuen, die Thomas bis Ende 2023 mit viel Liebe und Geduld für uns alle kletterbar gemacht hat.
Happy ist einer der Erschließer der ersten Stunde des Sportkletterns im Oberallgäu und ist bis heute seiner Leidenschaft treu geblieben. Im gesamten Oberallgäu hat er bis Ende 2023 weit über 200 tolle Routen von ganz einfach bis in die oberen Schwierigkeitsgrade hinterlassen. Es gibt kaum einen Felsen, an dem sein Name nicht in der Liste der Erstbegeher auftaucht.
Im Laufe der Jahre hat Happy auch immer wieder Routen teils schon mehrfach saniert, Hakenpositionen optimiert sowie in die Jahre gekommenes Material ersetzt und so dafür gesorgt, dass diese Klettereien bis in die heutige Zeit kletterbar geblieben sind, ohne sich Sorgen über veraltetes Hakenmaterial machen zu müssen.
Auch für Happy ist es eine Herzensangelegenheit, gut gesicherte Routen zu erschließen, an denen alle ihre Freude haben. Denn wer will sich schon beim Sportklettern verletzen, das muss einfach nicht sein!
Harald erschließt seit über 20 Jahren im Oberallgäu, hat zahllose Routen saniert und entdeckt immer wieder tolle neue Gebiete, die auch für die Allgemeinheit wunderschöne Routen bereit halten. Von den etwa 1700 Sportklettertouren des Oberallgäus gehen mittlerweile rund 350 Routen vom 4. Grad bis zu 11-/11 auf sein Erschließerkonto, dazu jede Menge Sanierungen, für die er sehr häufig das Material auch aus eigenen Mitteln finanziert hat.
Die Absicherung in Haralds Routen ist durchweg exzellent, sein Motto ist "lieber ein Haken zuviel als zu wenig". Wer einen Haken nicht braucht, kann ihn ja immer weglassen! Insbesondere versucht er auch immer, die Hakenpositionen so zu wählen, dass auch kleine Kletterer entspannt von guten Tritten einhängen können.
Ein Großteil von Haralds Routen ist mit modernen Klebehaken aus Edelstahl ausgerüstet, so dass diese Routen dem Kletterpublikum für viele Jahre in gutem Zustand erhalten bleiben dürften und hoffentlich viel Freude bereiten.
Im Zuge seiner Tätigkeit als Kletterführerautor war und ist Harald zusammen mit seinem Bruder Ulrich auch immer auf der Suche nach alten, "vergessenen" Klettergebieten. Die "Wiederentdeckung" und Dokumentation einiger kaum noch bekannter Gebiete im Sportkletterführer "Allgäu-Rock" hat so zum aktuellen, vielfältigen Routenspektrum des Oberallgäus entscheidend beigetragen. Dabei haben Ulrich und Harald in oft tagelanger Kleinarbeit teils völlig verstaubte und brüchig gewordene Routen reaktiviert, intensiv durchgeputzt und geklettert. Oft war zuvor noch eine grundlegende Sanierung nötig, um in die Jahre gekommenes Material mit modernen Edelstahlhaken zu ersetzen.
Auch bei von der "IG Klettern" durchgeführten Sanieraktionen ist Harald fast immer an vorderster Front mit dabei. So hat er z. B. bei der großen IG-Sanieraktion am Weihar in den Jahren 2013 und 2017 nach einer ersten großen gemeinsamen Aktion vieler "IG Klettern"-Mitglieder dann nahezu im Alleingang, zusammen mit Harald Weizenegger, den verbleibenden großen Rest der sanierungsbedürftigen Routen mit dem von der IG Klettern bereitgestellten Material modernisiert.
Jürgen ist seit vielen Jahren einer der fleißigsten Erschließer im Oberallgäu und hat von Routen für Kinder an den Burgberger Platten bis zu anspruchsvollen Mehrseillängenwegen an der Nassen Wand bis heute gut 70 Neutouren, eine ganze Anzahl davon Mehrseillängenrouten, in der Region hinterlassen. Dazu kommen noch eine ganze Menge Routen, die er zusammen mit den "Pepperfreaks" gemacht hat.
Hauptsächlich aktiv war Jürgen am Grünten: hoch oben am Rossberg, an der Nassen Wand und der Stuhlwand, weiter unten in der Starzlachklamm sowie am Grauen Stein und an den Burgberger Platten. Aber auch am Ifen und am Steineberg hat Jürgen viele tolle Klettereien erschlossen, dazu noch die eine oder andere Route am Rottachberg und am Besler.
Weil es Jürgen außerdem wichtig ist, dass seine teils bereits in die Jahre gekommenen Routen auch auf einem neuen Stand der Sicherheitstechnik sind, hat er in den letzten Jahren unermüdlich einen Großteil der Klettereien mittlerweile mit eingeklebten Edelstahlhaken saniert.
Hartmut Wimmer, Maximilian Klaus, Pat Schwarzmann, Philipp Munkler, Michael Schafroth, Sebastian Brutscher, Peter Riedel, Eugen Huber, Heinz und Hermine Sommer, Walter Hölzler, Jürgen Vogt, David Fleischhauer, u. v. m.
Wolfgang Hofer, Wolfgang Mayr, Martin Schwiersch, Erwin Mayer, Rainer Treppte, Berndt Prause, "Pepperfreaks" (Jürgen, Rainer, Michael, Windy Schafroth, Rainer Treppte, ...), Gilbert Moyla, Hannes Boneberger, Baldo Pazzaglia.
Jörg Brejcha, Marcus Lutz, Ernst Gamperl, Wolfgang Hofer, Wolfgang Mayr, Dieter Elsner, Martin Schwiersch, Bernhard Karg, Christian Winklmair, Philipp Hartmann, Silvio Rohrmoser, Andi Bair, Felix Frieder
Wolfgang hat über 400 Routen in seinem Hausgebiet erschlossen und 2020 auch einen Kletterführer fürs Känzele verfasst. Wer sein unglaubliches Engagement unterstützen möchte, dem sei der Erwerb dieses Werkes wärmstens empfohlen:
"Sportkletterführer Känzele" von Wolfgang Vogl
(aus dem Kletterführer Allgäu-Rock, datierend ins Jahr 2008)
... im Aufbau ...
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